Die Scotch Whisky Association (SWA) hat enttäuschende Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Sowohl Umsatz als auch Volumen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Zudem lassen sich klare regionale Unterschiede feststellen, die auf verschiedene Marktbedingungen und Verbraucherpräferenzen zurückzuführen sind.
Wichtige Kennzahlen im Überblick
Region/Land | Umsatz (Mio. Pfund) | Veränderung Umsatz | Volumen (Mio. Flaschen) | Veränderung Volumen |
Global | – | -18% | 566 | -10,2% |
USA | 421,4 | k.A. | 54,6 | Rückgang |
Frankreich | 185,5 | -32,6% | 76,7 | Rückgang |
Deutschland | 63,5 | -30,3% | 21,5 | -21,2% |
Indien | k.A. | k.A. | 85,0 | +17,3% |
Ursachen und Einordnung
- Steuererhöhung in Großbritannien: Die SWA macht die Steuererhöhung im August 2023 als eine der Hauptursachen für den Rückgang verantwortlich. Daher fordert die Branche nun von Premierminister Keir Starmer eine Steuerentlastung.
- Wechsel zu günstigeren Produkten: Der Rückgang von Umsatz im Vergleich zum Volumen legt nahe, dass viele Konsumenten verstärkt auf preisgünstigere Whiskys ausweichen.
Vergleich mit früheren Daten
Im Jahr 2022 hatte die SWA noch Rekordzahlen gemeldet. Damals wurden allein in Deutschland 67 Millionen Flaschen konsumiert, was einem Umsatz von 202 Millionen Pfund entsprach. Der deutliche Rückgang in den aktuellen Zahlen zeigt den starken Einfluss der veränderten Marktbedingungen.
Irischer Whiskey: Vergleichszahlen
Auch Drinks Ireland berichtete für 2023 einen Rückgang. Insgesamt wurden 14,9 Millionen Cases (1 Case = 12 Flaschen) verkauft, was einem Umsatz von 875 Millionen Euro entspricht. Dies ist ein Rückgang von 14% im Vergleich zu 2022.
Fazit
Der Rückgang im schottischen Whiskyexport zeigt die Herausforderungen der Branche: steuerliche Belastungen, geopolitische Unsicherheiten und ein verändertes Verbraucherverhalten. Regionen wie Indien, die weiterhin Wachstum zeigen, könnten für die Branche künftig eine größere Rolle spielen.