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Waterford: Irische Distillery ist insolvent

Laut einem Artikel in der Irish Times vom 27. November 2024 ist die Waterford Distillery zahlungsunfähig. Bestehende Verbindlichkeiten können nicht mehr bedient werden – eine Finanzierungsrunde scheiterte. Folglich wurde das Insolvenzverfahren eingeleitetund ein Insolvenzverwalter eingesetzt.

Dem Waterford CEO Mark Reynier war es bis Ende November trotz aller Anstrengungen nicht gelungen, (neue) Investoren zu finden. Für die sogenannte „Receivership“ (übersetz in etwas „Insolvenzveraltung“) setzte der Hauptgläubiger (HSBC Bank) Interpath Advisory als Beraterungspartner ein. Sie werden sich um Investoren und/oder einen Käufer bemühen.

Aus dem Artikel der Irish Times geht hervor: „Aus den jüngsten Bilanzen von Waterford Whisky, die bei der britischen Muttergesellschaft eingereicht wurden, geht hervor, dass das Unternehmen im Jahr 2022 einen Umsatz von 3 Millionen Euro erzielte, verglichen mit 3,3 Millionen Euro im Jahr zuvor. Die damalige Bilanz führte den Umsatzrückgang von 300.000 Euro auf die Wahl des Vertriebspartners in den USA zurück. Die Bilanz zeigte auch, dass das Unternehmen Verluste in Höhe von 7,7 Millionen Euro und Whisky-Bestände im Wert von 40,1 Millionen Euro angehäuft hatte. In diesen Bilanzen hieß es, dass das Unternehmen im Januar 2023 „eine langfristige Finanzierung seines Betriebskapitalbedarfs“ durch eine Kreditvereinbarung über 45 Millionen Euro mit HSBC Invoice Finance UK Limited sicherte, die seine bestehenden Schulden ersetzte. Die Bilanzen für 2023 müssen noch eingereicht werden.“

Der Herausgeber des Irish Whiskey Magazines verfasste am 28. November 2024 auf Facebook diesen Kommentar (eigene Übersetzung):

„Für viele von uns war die Nachricht, dass die Waterford Distillery (unter anderem) in Schwierigkeiten steckt, kein Blitz vom Himmel. Die traurige Nachricht, dass es am Mittwoch so weit kam, dass Insolvenzverwalter eingeschaltet wurden, schon. Zu dem Schluss zu kommen, dass dies das Ende von Waterford Whisky ist, ist jedoch möglicherweise verfrüht. Mark Reynier hat die Waterford Distillery nie gegründet, um einen weiteren irischen Whiskey herzustellen, sicherlich nicht in der Art, wie wir sie bisher gesehen haben. Dies wurde von Anfang an durch die Namensgebung ihres Whiskeys ohne das wohlüberlegte „e“ oder die ausschließliche doppelte Destillation demonstriert. Mark wollte den besten Whiskey aus dem besten Getreide der Welt herstellen, die Welten von Wein und Whiskey einander näher bringen und starke Verbindungen zur Bauerngemeinschaft knüpfen. Mark scheute Kontroversen nicht und schien sich vielleicht davon angezogen zu fühlen. […] Unsere Gedanken sind natürlich bei allen Mitarbeitern, den lokalen Unternehmen, die die Brennerei unterstützen, und der Landwirtschaftsgemeinschaft. Die Herausforderungen, vor denen die Branche derzeit steht, sind bekannt. Das vielleicht größte Problem, mit dem viele Destillerien konfrontiert sind, ist der Eintritt in bestehende Märkte, vor allem in die USA, wo der Vertrieb und die Herausforderungen, die das dreistufige System mit sich bringt, beträchtlich sind. […] Wir wissen, dass Waterford nicht kampflos aufgeben wird, und hoffen, dass die Angelegenheit geklärt wird. Es wäre eine Farce, eine Marke verschwinden zu sehen, die in so kurzer Zeit einen solchen Einfluss hatte.“

Bleiben wir gespannt und drücken wir die Daumen, dass diese spannende und „andere“ Distillery nicht von der Whisky-Landkarte verschwinden wird.