Die Oban Distillery liegt in den westlichen Highlands und ist eine der wenigen Brennereien an der Westküste Schottlands, die nicht auf einer der Inseln gelegen ist.
Wie schmeckt Oban Single Malt Whisky? #
Oban Whiskys überzeugen durch einen mittelschweren Körper, einen Hauch von Torf und eine Brise frischer Meeresluft.
Wie wird Oban Whisky produziert? #
Die Oban Distillery ist eine der kleinsten Brennereien Schottlands. In nur zwei Brennblasen wird hier Whisky gebrannt. Grund dafür dass man die Brennerei nicht erweitert ist nicht etwa mangelnde Beliebtheit, sondern schlicht Platzmangel. Die Washstill fasst bis zu 18.800 Liter. Die Spiritstill hat ein Volumen von 8.296 Litern. Mit diesen beiden Brennblasen werden bis zu 670.000 Liter Alkohol im Jahr produziert. Oban besitzt einen 6 Tonnen Edelstahl Maischbottich und vier lärchenhölzerne Gärbottiche. Das Wasser der Brennerei muss aus dem Loch Gleann a’Bherraidh, aus einiger Entfernung, herangebracht werden. Das leicht getorfte Malz für die Produktion wird aus einer Großmälzerei in Elgin bezogen.
Der Oban ist beinahe ausschließlich als Eigentümerabfüllung, entweder als 14 jähriger Standard oder als Distillers Edition mit einem Montilla-Sherry Finish, zu bekommen. Nur selten fällt ein Fass in die Hände der Unabhängigen Abfüller, in der Regel wird der Oban aber direkt abgefüllt oder wandert in einen der zahlreichen Blends von Diageo.
Die Geschichte der Oban Brennerei #
Die Oban Brennerei wurde 1794 durch die Kaufmannsfamilie Stevenson gegründet. Rund um die Brennerei entstand erst in der Folge die Ortschaft gleichen Namens. 1866 wurde die Destillerie durch Peter Cumstie übernommen, welcher Oban 1883 an James Walter Higgin weiterveräußerte. Der neue Eigentümer wollte Oban umfassend renovieren sowie neue Lagerhäuser errichten. Nachdem es auf der Baustelle jedoch zu einem Fund von immenser Archelogischer Bedeutung kam musste der Bau gestoppt werden. 1898 wechselte die Brennerei in den Besitz von Alexander Edward (Besitzer der Aultmore-Brennerei), 1923 folgte die Übername durch Dewar & Sons. Über weitere Fusionen kam Oban schließlich zu Diageo. Oban gehört zu den ältesten Brennereien Schottlands. Interessant ist die Tatsache, dass – abgesehen von kleineren Produktionspausen im frühen 19. Jahrhundert, zwischen 1931 und 1937, sowie Ende der sechziger Jahre – fast durchgehend Whisky produziert wurde.
Fakten auf einen Blick #
Aussprache: Óben
Gründung: 1794
Produktion (Liter): 670.000
Stil: Maritim und voll
Eigentümer: Diageo
Besonderheiten und Anekdoten #
- Stadtgründung durch die Destillerie
Die Brennerei existierte bereits, als Stevenson eine Bierbrauerei in Oban baute – daraus entstand schließlich die heutige Stadt - Archäologische Überraschung
Baupläne zur Erweiterung der Distillery mussten verworfen werden, nachdem man Überreste einer mesolithischen Familie entdeckte – damit blieb die Destillerie in ihrer historischen Struktur erhalte - „Capped Malt“-Status
Oban darf nicht in Johnnie Walker Blends verwendet werden – als einzige Diageo-Destillerie - Seven Men of Oban
Familiäres Team: Nur eine handverlesene Crew – in einer Anekdote von GreatDrams als „Seven Men of Oban“ genannt – sorgt für traditionelle Produktion und persönlichen Service
Ausgewählte Abfüllungen #
Oban 14 Jahre, 43 Vol.-%
Aroma: Komplex und leicht rauchig. Fruchtige Noten verbinden sich mit maritimen Eindrücken.
Geschmack: Samtig fruchtig. Im Hintergrund leichter Rauch.
Abgang: Trocken und rauchig.
Oban Distillers Edition 1997 / 2012, 43 Vol.-%
Aroma: maritim und fruchtig
Geschmack: Nüsse, salzig, leichte Süße
Abgang: lang und salzig
Oban Little Bay, 43 Vol.-%
Aroma: Reichhaltig, gebackene Äpfel, Trockenfrüchte, Karamell, Eiche und Würze. Schön Ausgewogen zwischen Früchten und Würze.
Geschmack: Geröstetes Malz, Orange, Zitrus, Trockenfrüchte, Datteln, Salz, Schokolade, Orangenschale.
Abgang: Mittellang, trocken, würzig und mit feiner Citrusnote.