Die Edradour Distillery, gelegen im malerischen Pitlochry in den schottischen Highlands, gilt als eine der traditionsreichsten und kleinsten funktionierenden Whiskybrennereien Schottlands. Sie zeichnet sich durch ihre handwerkliche Produktion und ihre historische Bedeutung aus. Edradour, bezeichnet sich selbst gern als die kleinste Destillerie Schottlands.
Wie schmeckt Edradour Single Malt? #
Edradour Whiskys sind gemeinhin kräftig und malzig. Abhängig vom gewählten Wood Finish, und da gibt es viele bei dieser kleinen Brennerei, zeigen sich besondere Aromen in jeder Abfüllung.
Wie wird Edradour Whisky produziert? #
Edradour produziert nur rund 90.000 Liter Alkohol jährlich, was einen Ausstoß von etwa 250.000 Flaschen Whisky bedeutet. Dafür werden zwei Brennblasen eingesetzt die nur knapp die gesetzliche Mindestgröße erreichen. Es existiert eine Washstill mit 4.218 Litern Volumen und eine Spiritstill mit 2.179 Litern Volumen. Wären die Brennblasen noch kleiner, würden Sie per Gesetz als transportabel eingestuft, mit der Konsequenz, dass Sie potentiell für Schwarzbrennerei genutzt werden könnten.
Edradour setzt seit der Übernahme durch Andew Symington und Signatory vermehrt auf Diversität im Wood Managment. Edradour setzt auf Finishes in Fässern, die zuvor Marsala, Madeira, Port Wein, Chardonnay, Sauternes, Bordeaux oder auch Burgunder beinhalteten.
In der Folge gibt es neben den Standards Edradour 10 Jahre und dem 12-jährigen Caledonia, auch eine Serie von Edradour Cask Finishes, welche unter der Bezeichnung „Edradour Straight from the Cask“ ungefiltert und in cask strength in die Flasche kommen. Allesamt sehr empfehlenswert und hervorragende Handwerkskunst.
Unter dem Markennamen Ballechin sind seit 2006 auch getorfte Whiskys aus der Edradour Brennerei erhältlich.
Neben der Produktion von Whisky ist Edradour auch eine touristische Attraktion. Über 100.000 Besucher jährlich machen es nötig in den Sommermonaten bis zu 20 Fremdenführer zu beschäftigen. Nahezu absurd, wenn man bedenkt, dass die Brennerei von nur drei Arbeitern betrieben wird.
Die Geschichte der Edradour Brennerei #
Die Anfänge von Edradour gehen bis ins Jahr 1825 zurück. Während dieser Jahre war die Brennerei auch noch unter dem Namen „Glenforres“ bekannt. Die heute so beliebten, pittoresken Brennereigebäude stammen aus dem Jahr 1837. In den ersten 100 Jahren Ihrer Existenz wechselte Edradour oft den Besitzer. Erst 1933, mit der Übernahme durch William Whiteley & Co., kam etwas Kontinuität in die Brennereigeschichte. Knapp 50 Jahre später übernahm Pernod Ricard die Brennerei in 1982. 1986 veröffentlichte man zuerst den 10-jährigen Single Malt der Brennerei, vorerst jedoch nur im Brennereishop erhältlich. Mitte 2002 wurde Edradour durch Andrew Symington, Besitzer des Unabhängigen Abfüllers Signatory, übernommen. In der Folge entwickelte sich Edradour prächtig und gehört heute zu den absoluten Perlen der Whiskywelt.
Fakten auf einen Blick #
- Aussprache: edra-dauer
- Gründung: 1825
- Produktion (Liter): 90.000
- Stil: Kräftig und malzig
- Eigentümer: Signatory
Besonderheiten und Anekdoten #
- Produktion
Verwendung von offenen Maischbottichen, Holzgärbottichen und traditionellen Wormtubs - Gangsterbesitz
In den 1930er Jahren war Edradour im Besitz des New Yorker Gangsters Irvin Haim. - Flutkatastrophe 2002
Im Jahr 2002 verursachte ein heftiger Regenfall eine Überschwemmung, die Teile des Gartens und des Parkplatzes der Brennerei zerstörte. - Ballechin-Erbe
Beim Ausbau der Brennerei wurden originale Steine und Dachziegel der ehemaligen Ballechin Distillery verwendet, um das historische Erbe zu bewahren. - In 2025 für Öffentlichkeit geschlossen
Aufgrund von Personalmangel bleibt die Edradour Distillery im Jahr 2025 für die Öffentlichkeit geschlossen, einschließlich Führungen, Shop und Tasting Bar.